Here&There- Echos der Sehnsucht

„Aus der Musik der 1920er und 1930er Jahre spricht oft ein tiefes Gefühl der Sehnsucht: der Sehnsucht nach Empathie, nach Geborgenheit, nach Unbeschwertheit, nach Spaß. Es ist eine Sehnsucht nach dem Anderswo, wie es in dem berühmten Gedicht von Mascha Kale- ko heißt: nach Drinnen, wenn Du draußen bist/ nach Draußen, bist du drinnen.

„Here & There“, das dritte Album der Wiener Sängerin Ethel Merhaut, versammelt eine Auswahl an 15 Liedern mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Chansons, Foxtrotts, Tangos, Swing- und Operettenliedern und lädt uns dazu ein, uns voll und ganz auf jene Form von Sehnsucht einzulassen, in der die Geborgenheit und das Glück am greifbarsten ist, damals wie heute: Komm mit mir ins Cinema, dort findet man, was einmal war: die Liebe!, heißt es in dem Gedicht von Else Lasker-Schüler, das Ethel Merhaut als Auftakt für das Album eingesprochen hat.

Und so überschlagen sich in „Here & There“ folglich
die romantischen Ereignisse: Mal küsst man sich leiden- schaftlich im Dunkeln, mal verfällt man dem unwider- stehlichen Charme des Geigers Johnny, mal trinkt man mit seinem Schwarm ein Glas Kracherl in einem Hernal- ser Café, um dann verheißungsvoll durch die magischen Nächte dieser Welt zu ziehen. Doch kein Glück währt ewig, und so schnell wie es gekommen ist, geht es oft auch wieder vorbei. Und so handeln manche Lieder von den tragischen Seite der Liebe, vom Schmerz der Ein- samkeit und des Verlassenwerdens. Es ist eben das „Alte Lied“: Die Liebe kommt, die Liebe geht.

SÜSS&BITTER - Lieder der 30er Jahre

Ernst ist das Leben, heiter die Kunst?

Für die Musik dieses Albums und ihre Urheber trifft die alte Schiller-Sentenz auf geradezu unheimliche Weise zu. Foxtrott, Tango und Walzer geben den Takt vor in den Schlagern aus den Jahren zwischen den Weltkriegen. Ihre Melodien gehen direkt ins Ohr, die Texte amüsieren mit pointiertem Wortwitz. Und die frivolen Anspielungen fordern zum aufmerksamen Zuhören auf. Ethel Merhaut, die sich, vom Opern- und Operettengesang kommend, über jiddische Tangos und vergessene Wienerlieder dem Repertoire genähert hat, findet einen eleganten eigenen Zugang ohne historisierende Manierismen.

Belush Koreny (Klavier), Chris Kronreif (Saxophon/Klarinette), Benji Fox-Rosen (Kontrabass) und Maria Petrova (Schlagzeug/Percussion)

Das Album “Süß&Bitter” erschien 2021 bei Sony Masterworks

SPOTIFY

IM FRAUENPARADIES - Die großen Diven der Roaring Twenties

mit dem Orchester Divertimento Viennese unter Vinzenz Praxmarer & Stefano Bernardin

Bisherige Konzertauftritte: Stadttheater Greif Wels, Wiener Konzerthaus- Mozartsaal, Kongresszentrum Bad Isch,  Forum am Schlosspark Ludwigsburg (DE)

Booking:

Fanny Jacobson | office@manocornuta.net
Manfred Seipt | manfred.seipt@aeplive.co.uk

Travestie der Liebe - Else Feldmann. Vicky Baum. Else Lasker Schüler

Gerti Drassl liest ausgewählte Texte dieser so wichtigen jüdischen Stimmen und gibt Einblicke in ihre Biographien. Ethel Merhaut& ihr Trio setzen die Texte mit einer Auswahl an Liedern von Friedrich Hollaender, Kurt Weill und Hermann Leopoldi in einen vielstimmigen Bezug. Ein abwechslungsreicher Abend über das Spannungsverhältnis weiblicher Erfahrung: zwischen Selbstermächtigung und Unterdrückung, zwischen Idealisierung und Abwertung, zwischen Intimität und Öffentlichkeit.

Ethel Merhaut (Gesang), Gerti Drassl (Lesung), Belush Korenyi (Klavier), Ilse Riedler (Saxophon/Klarinette), Clemens Gigacher (Kontrabass)

Bronner & Kreisler- Der Gschupfte Ferdl geht Taubenvergiften im Park

Der Gschupfte Ferdl geht Taubenvergiften im Park. Die Geschichte zweier genialer Liedermacher, die Freunde waren, zu Feinden wurden, trotzdem einander zugetan waren. Das Gegensätzliche der beiden Künstler ist das Spannungsfeld des Nachmittags. Es gibt ein Jahrhundert wieder aus der Sicht von zwei Wiener Juden, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Doch eine Gemeinsamkeit konnten sie nie ablegen: Wien.

mit Karl Markovics, Katharina Strasser, Wolf Bachofner, Bela Koreny

Aufführungsorte: Wiener Konzerthaus, Theater im Park, Landestheater Linz, Theater Akzent, Landestheater Innsbruck